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Song:Der Rattenfänger - Trotz Alledem - 05
Album:Hannes WaderGenres:Singer-Songwriter
Year:1986 Length:470 sec

Lyrics:

Fast jeder wei? was in Hameln geschah, vor tausend und einem Jahr
Wie die Ratten dort hausten, die alles fra?en was nicht aus Eisen war
Zu dieser Zeit kam ich nach langer Fahrt als Spielmann in diese Stadt
Und ich h?rte als erstes den Herold schreien, als ich den Markt betrat
Wer mit Gottes Hilfe oder allein die Stadt von den Ratten befreit
F?r den l?gen ab nun beim Magistrat hundert Taler in Gold bereit

Ich packte mein B?ndel, die Fl?te und Leier und klopfte ans Rathaustor
Kaum sah man mich schlug man die T?r wieder zu und legte den Riegel vor
Und ich h?rte wie man den Herren sagte, es st?nde ein Mann vor dem Tor
Zerrissen und stinkend in bunte Lumpen, mit einem Ring im Ohr
Dieser Mann nun lie?e den Herren sagen, er k?me von weit, weit her
Und er b?te der Stadt seine Hilfe, weil er ein Rattenf?nger w?r

Ich wartete lange, dann rief eine Stimme durch die geschlossene T?r:
Vernichte die Ratten und du bekommst die versprochenen Taler daf?r!
Und ich ging und blies in der Nacht die Fl?te, immer nur einen einzigen Ton
Der so hoch war, dass nur die Ratten ihn h?rten, und keine kam davon
Bis hinein in die Weser folgte mir bald die ganze quiekende Brut
Und an Morgen trieben dann hunderttausend Kadaver in der Flut

Als die Hamelner B?rger h?rten, was alles geschehen war in der Nacht
Tanzten sie auf den Stra?en, nur an mich hat keiner gedacht
Und als ich dann wieder vorm Rathaus stand und forderte meinen Lohn
Schlug man auch diesmal die T?r vor mir zu und erkl?rte mir voller Hohn
Nur der Teufel k?nne bei meiner Arbeit im Spiel gewesen sein
Deshalb sei es gerecht ich triebe bei ihm meine hundert Taler ein
Doch ich blieb und wartete Stunde um Stunde bis zum Abend vor jenem Haus
Aber die Ratsherren die drinnen sa?en, trauten sich nicht heraus
Als es Nacht war kamen bewaffnete Kerle, ein dutzend oder mehr
Die schlugen mir ihre Spie?e ins Kreuz und stie?en mich vor sich her
Vor der Stadt hetzten sie ihre Hunde auf mich und die Bestien schonten mich nicht
Sie rissen mich um und pissten mir noch ins blutende Gesicht

Als der Mond schien flickte ich meine Lumpen, wusch meine Wunden im Fluss
Und weinte dabei vor Schw?che und Wut, bis der Schlaf mir die Augen schloss
Doch noch einmal ging ich zur?ck in die Stadt und hatte dabei einen Plan
Denn es war Sonntag, die B?rger traten eben zum Kirchgang an
Nur die Kinder und die Alten blieben an diesem Morgen allein
Und ich hoffte, die Kinder w?rden gerechter, als ihre V?ter sein

Ich hatte vorher mein zerfleischtes Gesicht mir bunten Farbe bedeckt
Und mein Wams, damit man die L?cher nicht sah, mit Hahnenfedern besteckt
Und ich spielte und sang, bald kamen die Kinder zu mir von ?berall her
H?rten was ich sang mit Emp?rung und verga?en es nie mehr
Und die Kinder beschlossen mir zu helfen und nicht mehr zuzusehen
Wo Unrecht geschieht, sondern immer gemeinsam dagegen anzugehen

Und die Hamelner Kinder hielten ihr Wort und bildeten ein Gericht
Zerrten die Bosheit und die L?gen ihrer V?ter ans Licht
Und sie weckten damit in ihren Eltern Betroffenheit und Scham
Und weil er sich sch?mte, schlug manch ein Vater sein Kind fast krumm und lahm
Doch mit jeder Misshandlung wuchs der Mut der Kinder dieser Stadt
Und die hilflosen B?rger brachten die Sache vor den hohen Rat
Es geschah was heute noch immer geschieht, wo Ruhe mehr gilt als Recht
Denn wo die Herrschenden Ruhe wollen, gehts den Beherrschten schlecht
So beschloss man die Vertreibung einer ganzen Generation
In der Nacht desselben Tages begann die schmutzige Aktion
Gefesselt und geknebelt, von den eigenen V?tern bewacht
Hat man die Kinder von Hameln ganz heimlich aus der Stadt gebracht

Nun war wieder Ruhe in der Stadt Hameln, fast wie in einem Grab
Doch die Niedertracht bl?hte, die Ratsherren fassten eilig ein Schreiben ab
Das wurde der Stadtchronik beigef?gt, mit dem Stempel des Landesherren
Und besagt, dass die Kinder vom Rattenf?nger ermordet worden w?rn
Doch die Hamelner Kinder sind nicht tot, zerstreut in alle Welt
Haben auch sie wieder Kinder gezeugt, ihnen diese Geschichte erz?hlt

Denn auch heute noch setzen sich Menschen f?r die Rechte Schw?cherer ein
Diese Menschen k?nnten wohl die Erben der Hamelner Kinder sein
Doch noch immer herrscht die L?ge ?ber die Wahrheit in der Welt
Und solange die Gewalt und Angst die Macht in H?nden h?lt
Solange kann ich nicht sterben, nicht ausruhen und nicht fliehen
Sondern muss als Spielmann und Rattenf?nger immer weiter ziehen
Denn noch nehmen Menschen Unrecht als Naturgewalt in Kauf
Und ich hetze noch heute die Kinder dagegen immer wieder auf
Und ich hetze noch heute die Kinder dagegen immer wieder auf




 

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