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Song:In den guten alten Zeiten
Album:Väterchen FranzGenres:Singer & Songwriter
Year: Length:372 sec

Lyrics:

Dort im S?drandkrater, hinten an der Zwischenkieferwand
Wo im letzten Jahre noch das P?rchen Brennesseln stand
Wo es immer, wenn der Mond sich ?berschl?gt, so gellend lacht
Dr?ben haust in einem Panzer aus der allerletzten Schlacht
Jener Kerl mit lauter Haaren auf dem Kopf und im Gesicht
Zu dem, wenn es Neumond ist, unser ganzer Stamm hinkriecht.
Jener schl?gt ein Instrument aus hohlem Holz und Stacheldraht
Und erz?hlt dazu, was fr?her sich hier zugetragen hat
In den guten alten Zeiten, in den guten alten Zeiten

Damals konnte, wer da wollte, auf den Hinterkrallen stehn.
Doch man fand das Kriechen viel bequemer als das Aufrechtgehn.
Der Behaarte sagt, sie seien sogar geflogen, und zwar gut.
Aber keiner fand je abgebrochne Fl?gel unterm Schutt.
?ber Tage und in Herden lebten sie zur Sonnenzeit
Doch zum Paaren schlichen sie in H?hlen, immer nur zu zweit.
Ihre M?nnchen hatten Hoden und ein bi?chen mehr Gewicht
Doch ansonsten unterschieden sie sich von den Weibchen nicht
In den guten alten Zeiten, in den guten alten Zeiten

Damals wuchsen fette Pflanzen ?berall am Wegesrand
Doch sie abzufressen galt als ?u?erst unfein in dem Land.
Man verzehrte Artgenossen, selbst das liebenswerte Schwein
Doch die aufrecht gehen konnten, fra? man nicht, man grub sie ein.
Manchmal durfte man nicht t?ten, manchmal wieder mu?te man.
Ganz Genaues wei? man nicht mehr, aber irgendwas ist dran.
Denn wer Tausende verbrannte, der bekam den Ehrensold
Doch erschlug einen Einzelnen, hat der Henker ihn geholt
In den guten alten Zeiten, in den guten alten Zeiten

Wenn ein Kind ganz nackt und lachend unter einer Dusche stand
Dann bekam es zur Bestrafung alle Haaren abgebrannt.
Doch war's artig, hat's zum Beispiel einen Panzer gut gelenkt
Dann bekam es zur Belohnung um den Hals ein Kreuz geh?ngt.
Man zerschlug ein Kind, wenn es die F??e vom Klavier zerbi?
Doch man lachte, wenn's dem Nachbarkind ein Ohr vom Kopfe ri?.
Blut'ge L?cher in den K?pfen zeigte man den Knaben gern
Doch von jenem Loch der L?cher hielt man sie Hieben fern
In den guten alten Zeiten, in den guten alten Zeiten

Alle glaubten an den unsichtbaren gleichen Manitu
Doch der Streit dar?ber, wie er aussah, lie? sie nie in Ruh.
Jene malten ihn ganz wei? und andre schwarz oder gar rot
Und von Zeit zu Zeit, da schlugen sie sich deshalb einfach tot.
Ob die Hand ganz rot von Blut war und die Weste schwarz von Dreck
Das war gleich, wenn nur die Haut ganz wei? war, ohne jeden Fleck.
Und den Mischer zweier Farben federte und teerte man
Oder drohte ihm f?r nach dem Tode Feuerqualen an
In den guten alten Zeiten, in den guten alten Zeiten

Und wer alt war, galt als weise, und wer dick war, galt als stark.
Und den fetten Greisen glaubte man aufs Wort und ohne Arg.
Und wenn Wolken sich am Abend f?rbten, freute man sich noch
Und man fra? ganz ruhig weiter, wenn die Erde brandig roch.
Denn vom Himmel fiel noch Wasser, und die Sonne war noch weit
Und der gro?e B?r, der schlief noch, in der guten alten Zeit.
Und die Erde drehte sich nicht pl?tzlich r?ckw?rts und im Kreis.
Doch man schaffte r?stig, bis es dann gelang, wie jeder wei?.
Und da war Schlu? mit jenen Zeiten, mit den guten alten Zeiten.

Und so hocken wir bei Neumond an der Zwischenkieferwand
Wo im letzten Jahre noch das P?rchen Brennesseln stand.
Und wir lauschen dem Behaarten, der sein Instrument laut schl?gt.
Und wir lauschen, lauschen, lauschen n?chtelang und unbewegt.
Und wir tr?umen von den guten alten Zeiten und dem Land
Wo man ?berall und jederzeit genug zu fressen fand.
Unsre Stammesmutter streichelt unser J?ngstes mit den Zehn
Manchmal seufzt sie: Oh ihr Brutgenossen, war das fr?her sch?n
In den guten alten Zeiten, in den guten alten Zeiten




 

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