Gestern Nacht wachte ich auf, ich hatte bös geträumt Von tausend Toden hatte ich keinen einzigen versäumt 80.000.000 Hooligans trugen neben mir aufgespießt den Kopf von Egon Krenz Sie schrien „Deutsche Frauen, deutsches Bier, schwarz-rot-gold, wir steh’n zu dir“ Ich sah zwar keine Frauen, die Fahne schwarz-weiß-rot Doch sie nannten sich das Volk ihren Willen oberstes Gebot
Und ich und ich mein Fleisch war Schon nach wenigen Minuten war es gar Es zu riechen machte mir selbst Appetit Würden sie mir ein Stück reichen äss ich mit
40.000.000 Autos rollten über mich hinweg Und ich spürte unter mir ragten Knochen aus dem Dreck Ich war nicht ganz sicher aber dennoch schien es mir Die Besitzer dieser Knochen lagen unfreiwillig hier Sie waren wohl aus Kuba, der Türkei und Vietnam Und die Hooligans skandierten: „Wir kriegen jeden von euch dran!“ Es herrsche schliesslich Freiheit und sie wären nur so frei In freier Wahl zu bestimmen wer nach Hause zu prügeln sei
Und ich und ich und meine Hülle lag Plattgewalzt quoll raus das Knochenmark Und was und was von meiner Fresse blieb Waren Reifenspuren auf Fleisch wie Aspik
Dann erkannten sie den Irrtum Es beträfe ja nicht mich Und es hob einer auf und er schrie mir ins Gesicht: „Nichts für ungut, Kumpel!“ und er gab mir einen Klaps „Wir trinken jetzt bei ALDI auf die Freiheit einen Schnaps“ Auf den Strassen herrschte Wahlkampf das Ergebniss stand wohl fest Der große, dicke König steht für ALDI, BILD und WEST
Und ich und ich und mir war Als wären die von meiner Sorte auf einmal rar