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Song:Kleines Testament
Album:Kleines TestamentGenres:Andere
Year: Length:486 sec

Lyrics:

Und eh' mich nun der letzte Rest
Meiner Geisteskraft verl�sst
Die, wie man in der Presse liest
Im Grunde l�ngst verk�mmert ist
Hab' ich noch schnell vor Toresschluss
Von Wohlstand, Luxus und Genuss
Von Ausschweifung ganz ausgelaugt
Am Euter Franz Villons gesaugt
Aus dem die Milch der Wahrheit flie�t 
Doch nur, wenn der ein Dichter ist
Von dem er angemolken wird 
Bei mir hat er sich nicht geziert

So hab' ich w�hrend einer Nacht
Dies kleine Testament gemacht:
Sollt' ich mein Leben bald verlier'n
Vermache ich mein krankes Hirn
Professor Doktor Pillerman
Der untersucht es, schl�gt es dann
Mit einer Nudelrolle platt
Und kocht es aus bei tausend Grad
Und legt es dann in Spiritus
Wo es ganz fest unter Verschluss
Weit von der Wirklichkeit entfernt
Noch akademisch denken lernt.

In Deutschland, der Kulturnation
Sch�tzt man den Dichter immer schon 
Betrachtet man es mal genau 
Nicht h�her ein als eine Sau
Die im Dreck nach Futter gr�bt
Verachtet wird, solang sie lebt
Ist sie dann eines Tages tot
Befreit man sie von Schmutz und Kot
Deckt sich mit ihren Innerei'n
F�r lange, harte Winter ein 
So k�nnt' es mir wohl auch ergeh'n
Drum will ich, das wird man versteh'n

Wie selbst das allerd�mmste Schwein
Zu Lebzeiten gem�stet sein
Dem Schlachter, der mir ganz zuletzt
Das Messer an die Kehle setzt
Dem rat' ich und auch seiner Frau
Falls sie noch nach der Tagesschau
Schnell einen Schlachter zeugen woll'n
Dass sie an S�lze denken soll'n
Und dass sie, bei gel�schtem Licht
Ja nicht mehr tun als ihre Pflicht
Sonst kommt als Schande f�r das Haus
Noch ein Dichter dabei raus

Doch h�tt' ich meine Lieder gern
Statt einem Schallplattenkonzern
Unserm deutschen Volk vermacht
Doch nimmt es, hab' ich den Verdacht
Mein Geschenk erst gar nicht an 
Wobei ich mich auch irren kann
Es h�lt mich, bilde ich mir ein
L�ngst nicht mehr jeder f�r ein Schwein 
Es wurden auch schon Stimmen wach
Die weisen mir eindeutig nach
Dass ich ein bl�der Esel sei
Und mein Gesang I-A-Geschrei

Doch auch als Esel will ich nun
Den Massen was zugute tun
Statt meiner Lieder biet' ich dann
Meinen Kieferknochen an
Denn Samson, denkt einmal daran
Schlug er nicht an die tausend Mann
Mit einem Eselskiefer tot?
Deswegen dieses Angebot:
Wenn sich das Volk einmal emp�rt
Sich gegen alle Herrschaft wehrt
Es meinen Kiefer bei sich tr�gt
Und auf bourgeoise Sch�del schl�gt

Ich habe mich mit Vorbedacht
Im Fernseh'n immer rar gemacht
Doch weil ich auch kein Unmensch bin
Bestimme ich jetzt, immerhin
Sollte ich gestorben sein
Meinen Kadaver auszuleih'n
F�r eine Fernseh-Monsterschau
Doch achte man darauf genau
Dass man die Leiche gut geschminkt
In vollem Wichs, bevor sie stinkt
Festbindet an ein Mikrofon 
So wie EI Cid, ihr wisst ja schon

Tot auf sein Pferd gebunden war
Dazu soll man noch eine Schar
Go-Go-Go-Girls engagier'n
Die meine Verse �berschmier'n
Mit s��em "Dub-du-ah-uh-ah"
Damit das Volk am Bildschirm ja
Als Sahnet�rtchen runterfri�t
Was Vollkornbrot gewesen ist
Solange ich der B�cker war 
Das stell' ich hier noch einmal klar
Weil ich noch lebe, hinterher
Juckt mich das nicht mehr so sehr

Und nun zu jenem kleinen Mann,
Den ich nur schlecht beschreiben kann
Weil er hier nicht genannt sein will
Denn lieber lauert er ganz still
Im Dunkeln, bildet sich viel ein
Und h�ngt sich �berall mit rein
Dabei wiegt dieser Himmelhund
Wenns hoch kommt, nur ein Viertelpfund
Ich ahne, so gut kenn' ich ihn
Dass er, wenn ich gestorben bin
Von meinem Tode unber�hrt
Sein Eigenleben weiterf�hrt

Wenn diese Ahnung sich erf�llt
Begrabt ihn auf der Insel Sylt
In Kampen am Nacktbadestrand
Nicht allzutief im D�nensand
Ich denke, dass ihr mich versteht
Wenn ihr die h�bschen M�dchen seht
Im Sande sitzend, braun und nackt
Und eine zu der andern sagt:
"Zwar wei� ich, Hannes, dieser Schlot
Ist schon seit einer Woche tot
Doch k�nnt' ich wetten, er ist hier 
Ich sp�re was von ihm in mir..."

F�rs erste mach' ich jetzt mal Schluss
Obwohl ich eingestehen muss
Dass manches noch zu sagen w�r 
Ein and'res Mal erz�hl' ich mehr
Denn ich m�chte, dass ihr wisst
Wenn dies auch mein Verm�chtnis ist
Dass ich noch lang zu leben hab'
Bin ich dann tot, soll'n um mein Grab
Auch jene Journalisten steh'n
Die Schmei�fliegen so �hnlich seh'n 
Wer fr��e sich denn sonst da satt
Wo unsereins geschissen hat?

F�r die geb' ich noch aus dem Grab
Ganz kurz eine Erkl�rung ab
Statt einer Rede lass' ich blo�
Einen letzten R�lpser los
Tief grollend aus dem Untergrund
Die H�lle �ffnet ihren Schlund
Schluckt unzerkaut das Lumpenpack
Doch weil sie diesen Fra� nicht mag
Kotzt sie den widerlichen Schmaus
Gleich angeekelt wieder aus 
Ich hab' die Bande jedenfalls
Ein- f�r allemal vom Hals . . .




 

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