Lyrics:

Von der Terrasse der Ferienwohnung nebenan
Dringen Stimmen durch die Hecke zu mir herueber.
Neugierig wie ich bin geh ich schon mal naeher ran,
Doch die Hecke ist dicht, man sieht nicht hinueber.
Aus Gespraechsfetzen hoer' ich raus, Sie sind zu dritt,
Ich denk mal, Eltern mit Tochter und ich erfahre,
Sie sind aus dem Rheinland und ganz schnell krieg ich mit,
Dass die Tochter gerne lacht, ich schaetze zwanzig Jahre.
Nach 'ner Weile weiss ich schon, dass Sie Hannah heisst,
Und 'nen feinen, ueberirdischen Humor beweist,
Ich weiss nicht wie Sie aussieht, ich weiss nicht was Sie macht,
Ich weiss nur, die Sonne geht auf, wenn Hannah lacht!

Wenn Hannah lacht! Wenn Hannah lacht! Wenn Hannah lacht!

Ich hab heut viel zu tun, bin schon verdammt spaet dran,
Bis morgen frueh soll ich das Manuskript abgeben.
Ich will mich ja auch konzentrieren, doch nebenan
Erzaehlen sie, decken den Tisch, da tobt das wahre Leben!
Da klirren Kaffeetassen und dann kommt auch noch Besuch,
Dazwischen hoer ich Sie mit diesem klaren, hellen
Lachen, ich lege die Arbeit weg und versuch,
Mir den Grund fuer so viel Heiterkeit vorzustellen.
So ein ansteckendes Lachen hat doch wirklich nur
Eine vom Glueck beschenkte rheinische Frohnatur,
Es klingt wie die Arie der Koenigin der Nacht,
Es klingt wie Mozart, wenn Hannah lacht.

Wenn Hannah lacht! Wenn Hannah lacht! Wenn Hannah lacht!

Vielleicht macht Sie so'n Yoga, wo du Lachen lernst?
Aber nein, die nehmen Lachen ja todernst,
Vielleicht Comedian, die auf der Spasswelle schwimmt?
Aber nein, die lachen ja nur, wenn die Kohle auch stimmt.
Vielleicht schreibt Sie die Sorte super witziger Bestseller,
Aber nein, wer sowas schreibt, der geht zum Lachen in den Keller.
Egal, was es ist, das diese Lebenslust entfacht,
Ich will dasselbe Zeug, das Sie so gluecklich macht,

Wenn Hannah lacht! Wenn Hannah lacht! Wenn Hannah lacht!

Letzter Ferientag auf der Seebruecke vor Sellin,
Wie lieb' ich diese letzten Sommersonnenstrahlen,
Ich seh' den Moewen nach, die kreischend ihre Kreise ziehen,
Und weissen Woelkchen, die Luftschloesser ins Blaue malen.
Noch ein paar Gleichgesinnte auf der Bank neben mir,
Eine junge Frau fest eingehuellt in eine Decke
Mit einer Sonnenbrille, wie ein schwarzes Visier,
Die vertrauten Stimmen von jenseits der Hecke.
Der grellen Sonne zugewandt haelt Sie ihr Gesicht
Erstarrt, unbeweglich, Sie sieht Sie nicht.
Die zwei an ihrer Seite haben Sie gebracht,
Hannah?
Sie spuert der Brise nach, die leise durch ihr Haar faechelt -
Und Hannah laechelt.