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Lyrics:
[Reinhard Mey:] Brüder es zieht ein Geruch übers Land Sagt habt ihr den Balsam gerochen Das Weinfass ist offen, gefüllt bis zum Rand Doch sauft euch nicht um den Verstand Hört ihr es schlurren und knirschen im Sand Das tasten an Türen, das hallende Pochen Seht, da kommt Vater Moritz gerannt Sein Stirnblut durchdringt den Verband
[Hannes Wader:] Geht aus dem Weg, oder ich schlag zu! Mein Mädchen hat schändlich die Treue gebrochen! Grinst nicht so hämisch, ihr wisst, dass ich's tu! Nimm Wein hier und lasst mich in Ruh!
[Reinhard Mey:] Schimpfworte fallen und schon fliegt ein Stein Die Brüder beginnen zu raufen Blutende gießen den Wein in sich rein Kein Schwein kann schweinischer sein Suff-Tränen kullern ins Halstuch hinein Greise vergessen beim Saufen das Schnaufen Leeren die Blasen am eigenen Bein Und füllen sie wieder mit Wein
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Wahnsinnsflügel, der Tod ist nah! Hört auf euch zu prügeln, versoffener Haufen!
Ach Vater Moritz bleib doch noch da! Erzähl uns, was mit dir geschah!
[Hannes Wader:] Nun, ich versoff all ihr Geld und ich gab Ihr Kind fort an wildfremde Leute Als es dann starb, goss ich Schnaps in das Grab Winkte ins Dunkel hinab Vornehme Freier mit Rosen am Stab Stellten ihr nach und ich brachte die Meute Nicht selten mit Tritten und Schlägen auf Trab Nahm ihnen ihr Hurengeld ab! Aber Anna-Greta, jetzt Leide ich Schmerz, fühl mich selbst als Beute Von Schuld und Reue zu Tode gehetzt Tief in der Seele verletzt
Schlagt auf mich ein bis das Hirn funken stiebt Vielleicht nimmt der Schmerz mir den Kummer Gut, wenn der Weingeist die Wahrnehmung trübt Und dunkel die Sinne umgibt Wohl 30 Jahre hab ich sie geliebt Man schätzt das Brot mehr als Austern und Hummer Her mit dem billigsten Fusel, den's gibt Den der Wirt unterm Tresen verschiebt!
[Reinhard Mey:] Teufel, er hat sich die Gurgel verbrannt Um ihn herum fallen Fliegen und Brummer Von seinem Atemhauch tot von der Wand Seht nur ihm zittert die Hand!
[Hannes Wader:] Ach, wär ich doch endlich von Sehnsüchten frei Der Teufel holt Pflaumen und Feigen Die Angst legt sich mir auf die Brust schwer wie Blei Quetscht mir das Herz noch zu Brei Los, Brüder, schlagt eure Flaschen entzwei Ich will mit dem Dunst in die Lüfte aufsteigen Hilf mir, Anna-Greta, hörst du meinen Schrei? Komm zu mir zurück und verzeih! Anna-Greta, du bist so klug Gewitzt im Verstellen und im Verschweigen Ach, bleib mir vom Leibe! Von Lug und Trug, hab ich für immer genug!
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