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Lyrics:
H?r was der alte Reineke dir sagt: Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt, F?chschen, glaub ihm nicht!
Hey F?chschen, siehst du Isegrimm, den Ehrenmann, Das noble Wams mit dem Designert?chlein dran? Wie er so erdverbunden scherzt, bem?ht, sich anzubiedern. Wie er so freundlich tut, wie er so volksnah lacht, Wie er auf 'ich bin doch auch einer von Euch!' macht. Der Isegrimm beginnt, mich anzuwidern. Hat er doch lange schon vergessen, wo und wer wir sind, Vor Geltungssucht zerfressen und vor Machtgier blind, Sieht er sich nur noch selbst, der aufgeblasne Gockel. Der beim F?rsterball noch eben mit der W?lfin tanzt Und dreist schon hinterm Schuppen mit der Ziege ranzt, Will jetzt mit eitlem Ehrgeiz auf den Sockel. Du hast gesehn, wie Isegrimm die Treue bricht. Und wenn er dir das Blaue vom Himmel verspricht: F?chschen, glaub ihm nicht!
H?r was der alte Reineke dir sagt: Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt, F?chschen, glaub ihm nicht!
Und vor Schwarzkittel, F?chschen, nimm dich ja in acht, Er heuchelt Demut, doch er schielt nach der Macht, Er t?uscht und tr?gt mit frommen Redensarten. Er predigt Wasser, dabei trinkt er selber Wein Und redet dir Schuld und S?nden ein Und wildert an der Brut im eignen Garten. Immer salbungsvoll, immer verkorkst und geil, Sorgt sich der schlimme Finger um dein Seelenheil. Sieh ihn selbstgerecht die teiggen H?nde reiben! Er will dich eingesch?chtert und verschreckt und brav, Will dich als willenloses, stummes Schaf, Denn nur mit Ahnungslosen kann ers so bunt treiben. Doch gleichviel ob der schmierige Wicht Dir Fegefeuer oder Paradies verspricht, F?chschen, glaub ihm nicht!
H?r was der alte Reineke dir sagt: Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt, F?chschen, glaub ihm nicht!
Und F?chschen, h?te dich vor der Frau Gieremund. Nur Gift und Geifer sprudeln aus ihrem Schlund. Sie unterwirft sich h?ndisch und aus freien St?cken. Mit ihrem immer gestrigen Gejaul Redet sie dem Pfaffen nach dem Maul Und f?llt den eignen Schwestern in den R?cken. Und meide klug den Bullenbei?er R?steviel, Seine Spie?gesellen und sein Narrenspiel. Wo du die witterst, musst du schlimmes ahnen. Sie haben nie dem dunklen B?sen abgeschworn. Sie ziehen dir das Fell ?ber die Ohrn Und die alte Losung* steht noch auf ihren Fahnen. Und wenn da einer von Ehre, Stolz und Pflicht, Von Vaterland und Gehorsam spricht, F?chschen, glaub ihm nicht!
H?r was der alte Reineke dir sagt: Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt, F?chschen, glaub ihm nicht!
Ich bin ein alter Knochen und mein Fell wird grau, Ich kenn die Fallen und die Wolfseisen genau, Kenn die Schrunden und die Beuln, wenn sie das Fell dir gerben. Ich kann dich lehrn, vor der kl?ffenden Meute zu fliehn, Die Kunst, den Kopf aus der Schlinge zu ziehn, Diesen Schlitz im Ohr, den kann ich dir vererben. Lehr dich geschmeidig gehn, gegen den Wind, Lehr dich Worte, die wie giftige K?der sind, Dann werd ich lautlos seitw?rts im Geb?sch verschwinden. Dann halt die Augen auf, pass auf wie ein Luchs, Wasch dich mit allen Wassern, kleiner Fuchs, Du musst allein die eigne Wahrheit finden. Und wenn jemand aus dem Unterholz bricht Und die allein seligmachende Weisheit verspricht, F?chschen, glaub ihm nicht!
H?r was der alte Reineke dir sagt: Wenn auch nur der allerkleinste Zweifel an dir nagt, F?chschen, glaub m i r nicht!
* In der Waidmannsprache = Kot
Nach J.W. Goethes Dichtung: Reineke Fuchs
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