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Songs | Albums | Album Arts
| Song: | Spiegel |
| Album: | | Genres: | R&B |
| Year: | | Length: | 306 sec |
Lyrics:
Hallo zusamm'n, ich heiße euch alle herzlich willkomm'n zurück zu unserer Gesprächstherapie Und bevor wir heute loslegen, möchte ich euch darauf hinweisen, dass wir drei Neuzugänge haben Und wie ihr ja alle wisst, ist es bei uns üblich, sich selbst vorzustell'n und in kurzen Worten zu versuchen, sein Problem zu schildern Und in diesem Sinne übergebe ich das Wort erstmal an—, an Kerstin, würd ich sagen
Hallo, ich bin Kerstin, sechzehn Jahre alt Auf jeder Party vollgeknallt mit hartem Alk Schmeiß' mich den Männern an den Hals, tu immer gut gelaunt Doch ich bin innerlich down und gewinn kein Vertrau'n Mach nur aus Selbstschutz auf selbstbewusst wie die Feldbusch Doch innen drin ist immer nur derselbe Frust Ich bin zu fett und mich lassen solche Dinge nicht kalt Drum steck' ich mir halt immer den Finger in' Hals (*Husten*) Denn ich hasse die Frau im Spiegel Und will ausseh'n, wie die Frauen aufm Cover von Frauenspiegel Manchmal fühl' ich mich tot, wie wenn ein Föhn ins Wasser fällt Ich hab' kein Geld, doch ich will schön sein wie die Catterfeld So bin ich nicht gebor'n, ich hab' so gelitten Ich will endlich volle Lippen und große Titten Man muss mir Fett absaugen für 'n flacheren Bauch Ich würd mein Leben hergeben für 'ne straffere Haut
Mein Spiegel zeigt mir nicht was ich seh'n will Ich will jemand anders sein und Meine ganze Welt zerbricht bald in tausend kleine Teile Und niemand hier versteht mich, ich fühle mich so eklig Meine ganze Welt zerbricht bald in tausend kleine Teile
Danke Kerstin Ähm, Michelle, weshalb bist du hier? Was ist dein Problem?
Mein Name ist Michelle und ich bin Model von Beruf Ich bin immer ausgelaugt, doch meine Rolle spiel' ich gut Hatte gestern erst Geburtstag, einundzwanzig junge Jahre Hab' auf meine jungen Tage schon genug vom Kummer haben Denn auch Schönheit kann ein Fluch sein, wenn man 90-60-90 hat Denkt jeder, dass man massenhaft und häufig Geld und Freunde hat Ich kenne viele Leute, aber kein'n, mit dem ich reden kann Und Männer woll'n nur eins, ich finde kein'n, mit dem ich leben kann Ich mag kein'n Sex und Typen stressen mich gewaltig Ich war frühreif und wurde schon mit dreizehn vergewaltigt Und ich könnte heulen, alles ist beschissen Nur meine Mutter hielt mich davon ab, mir Säure ins Gesicht zu kippen Denn ich will nich' mehr hübsch sein, nein Ich weiß ihr alle müsst jetzt denken, die muss verrückt sein (Ja) Doch ich weiß wovon ich rede Und ich hasse meinen Job, auch wenn ich meistens davon lebe
Mein Spiegel zeigt mir nicht was ich seh'n will Ich will jemand anders sein und Meine ganze Welt zerbricht bald in tausend kleine Teile Und niemand hier versteht mich, ich fühle mich so eklig Meine ganze Welt zerbricht bald in tausend kleine Teile
Michelle, das war sehr mutig von dir Bernard, was ist dein Problem?
Über mich wurde schon früh als Kind abgelästert Schon in der Grundschule war ich immer Klassenbester Sie nannten mich Streber, doch das brachte mich nicht vom Weg ab Ich lernte weiter, schloss mit eins die Universität ab Ich war ein schlaues Kind, heute hab' ich Frau und Kind Die oft traurig sind, weil ich nie zu Hause bin Hab täglich Überstunden genomm'n Wollt über mein'n Stundenlohn komm'n Um mehr als nur über die Runden zu komm'n Und ich sollte schon längst Abteilungsleiter sein Doch ich setzte mich nicht durch und sag leider nie nein Hab' keine Führungsqualitäten und Entscheidungsschwierigkeiten Früh gelernt, mein'n Mund zu halten, nur um Reibung zu vermeiden Mache alles für mein'n Chef und die lieben Kollegen Doch die sind alles, nur nicht nett und hab'n mir nie was gegeben Und gestern wurde mir dann mit Bedauern beteuert Ich bin nach fünfzehn Jahr'n der Treue einfach raus und gefeuert Ich hab' doch jeden Monat einen Haufen Raten (Bernard) Für das Haus mit Garten und das Auto zu zahl'n (Bernard, beruhige dich) Und was soll ich meiner Frau denn sagen, heh? (Bernard, Bernard, wirf die Waffe weg!) Mir reicht's jetzt! (Bernard, nein!)
Heute ereignete sich ein schrecklicher Vorfall, als ein Siebenunddreißigjähriger in den Räumlichkeiten einer psychotherapeutischen Praxis während der Gesprächstherapie und in Anwesenheit von andern Patienten eine Waffe gegen sich selber richtete und Selbstmord beging Der Mann, der einen Tag vorher seinen Job verloren hatte, hinterlässt Frau und zwei Kinder
Mein Spiegel zeigt mir nicht, was ich seh'n will Ich will jemand anders sein und Meine ganze Welt zerbricht bald in tausend kleine Teile Und niemand hier versteht mich, ich fühle mich so eklig Meine ganze Welt zerbricht bald in tausend kleine Teile Mein Spiegel zeigt mir nicht, was ich seh'n will Ich will jemand anders sein und Meine ganze Welt zerbricht bald in tausend kleine Teile Und niemand hier versteht mich, ich fühle mich so eklig Meine ganze Welt zerbricht bald in tausend kleine Teile
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