[Strophe I:] Sie setzte ne anzeige inne zeitung worauf er zurückschrieb / sie trafen sich und schon war es um sie geschehn / du weisst nich weshalb ein neuer mann bei euch einzog / vielleicht macht liebe den blind der nach der grossen liebe sucht und deine mutti sucht einen ersatzpapa / weil sie dich allein erzieht während sie arbeitn muss den ganzn tag / du willst dich gar nicht an alles erinnern / hast das meiste längst verdrängt / aber es schlummat und lebt tief im innern / dein trauma diesa tage hast du längst vergraben / unverarbeitet in irgendeina deina schubladen / doch manchma beim frühstück durchlebst du Deinen rückblick / dein stiefvata ganz zittrig / macht sich mit springa cola frisch / was einen nicht umbringt macht ein stark hat er gesagt / patsch das wird dich abhärten junge das leben is hart / und er meinte notlügn sind keine lügn / du musst lern dich zu wehrn das kann man nich früh genug übn / du warst ein braves kind konntest kein wässerchen trübn / du warst nicht sein fleisch und blut das machte ihn wütend / statt sich um dich zu kümman hat er gespielt und gesoffn / du warst eina von vieln ohne taschngeld und markenklamotten / muttern wusste er war dem suff schon seit jahrn verfalln / Selbst nüchtern musste er beim labern lallen / aba sie glaubte an familie dafür betete sie auf knien / „alles wird gut“ hat er beim zuschlagn geschrien //
[Chorus:] Spieglein spieglein an der wand / schau mich bitte Nicht so traurig an / deine blicke machen mich noch krank / ich Kann nicht Ändern was man nicht Ändern kann / spieglein Spieglein an der wand / schau mich bitte nicht so traurig an / es Begleiten uns ein leben lang / und am ende stehn wir bloss am Anfang
[Strophe II:] Mamis gebete wurdn nie erhört wo war ihr Gott bloss / er hat ne waffe und schon mit ihra erschiessung Gedroht / wenn nicht er dann darf sie keina mehr anfassen oder ansehn / wann werden seine wutausbrüche ein ende nehmen / aus furcht vor ihm konntet ihr es keinem erzählen / die polizei wird nich eingreifn er muss erst durchdrehn / eure nachbarn bekam alles mit auch sie untanahm nix / ihnen könnt ja was passiern wenn man sich einmischt / manchma brach er zusamm und bereute seine krankheit / „ich mach nen entzug für uns es tut mir so leid“ / er fängt an zu wein bis ihr ihm verzeiht / nachm kräftign schluck warn seine leeren versprechungn wieder vorbei / der einzige vorteil war du warst noch jung / und sein dauakonsum bringt den penna hoffentlich um / jeden morgn hing er vorm glas in der küche rum / irgendwann machte ihn ein strick um den hals für imma stumm / die gründe unergründlich in der nacht war er noch fit / er hat dich verprügelt und mum vergewaltigt / die zeit heilt nur äussere wunden Die inneren begleiten dich / damit du deine vergangnheit nie vergisst